Dieses Blog durchsuchen

Montag, 30. Juni 2014

Anleitung für den Bau eines Kerzenständer

Einen Kerzenständer selber bauen ist keine große Herausforderung.
Bei diesen Gebilden kann man seine Fantasie, seine Kreativität freien Lauf lassen.

Wir haben uns dieses mal für eine Form entschieden, die sehr schlicht erscheint und doch eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten offen läßt.

Da bei unseren Holzarbeiten grundsätzlich Holzreste übrig bleiben und wie jeder weiß Holz mehr und mehr Geld kostet, sind wir immer darauf Bedacht so viel es nur geht, zu verwerten.

Was macht man mit Resten einer Multiplexplatte mit einer Stärke von 25 mm?
Für Laubsägearbeiten eher  ungeeinget.

Und doch brachte es uns auf die Idee, Ringe daraus zu fertigen.
Irgend wo lag ein Forstner-Bohrer mit einem Durchmesser von 53 mm rum. Dieses Werkzeug erschien uns ideal dafür geeignet zu sein. Also zeichneten wir auf die Multiplexplatte mit einem Zirkel einen Kreis von 60 mm. Anschließend wurde mit dem Forstner-Bohrer der Innenkreis ausgefräst. Dann ging es mit der Dekupiersäge daran, den Außenkreis, hier die Außenkante von 60 mm aus zu sägen. So erhält man einen sehr filigranen Ring mit einer Stärke von 5 bis 7 mm je nach dem wie viel man von der Außenseite nachträglich noch weg schleift.
Eigentlich ist die Dekupiersäge nicht unser We
rkzeug erster Wahl. Doch in diesem Fall leider unabdingbar. Einerseits quäult man nicht nur das Sägeblatt an einer Laubsäge. Man schont natürlich auch das Handgelenk. Und - zum Anderen ist hier ein genaues Arbeiten erforderlich, um auf beiden Seiten des Ringes einen gleich breiten Rand zu erarbeiten.
Wer ein wenig Geschick mit einer Stichsäge hat, kann das als Alternative zu einer Dekupiersäge aus probieren.


Unsere Idee bestand darin, in diesem Ring unterschiedliche Motive zu verarbeiten.

Wie Ihr auf dem Bild (hier 6 plus 1 Motiv im Kerzenständer)erkennen könnt, haben wir uns für 7 unterschiedliche Motive entschieden. Die Motive wurden am PC so bearbeitet, dass sie so in den Innenring eingebracht werden können, dass äußere Kanten des Motives Kontakt mit der Innenwand des Ringes bekommen. Dann wurden sie ausgedruckt, ausgeschnitten und mit etwas Sprühkleber auf die Papierschablone auf das Sperrholz aufgeklebt.
Um das Motiv eine plastische Form zu geben, entschieden wir uns für 8 mm starkes Sperrholz.
Auch hier verwendeten wir Reste unseres Holzes.

Damit der Ring auch eine stabile Unterlage bekommt, wurde aus 8 mm Sperrholz eine Holzscheibe von 6 cm Durchmesser ausgesägt.

Nun ging es daran, welche Kerzenhalterform sollte der Kerzenständer bekommen.
Für uns ist Sicherheit bei offenem Feuer, welches nun mal eine Kerze von sich gibt sehr wichtig. Also kam nur ein Teelicht und somit die erforderliche Kerzentülle in Betracht. Durch einen guten Geschäftspartner, der uns hierfür immer wieder wunderschöne selbst gedrechselte Teelichttüllen liefert, viel uns die Auswahl nicht schwer.

Um alle Teile nun sicher und dauerhaft mit einander zu verbinden, wurden im Ring, der Bodenplatte und der Kerzentülle 3mm Löcher gebohrt und 3mm Holzstift als Dübel verwandt. Natürlich wurden alle Teile zuvor ordentlich geschliffen.
Dazu noch etwas Berliner Kaltleim und mit einer Zwinge etwas Druck auf die Klebefläche, um den besten Klebekontakt zu erwirken.

Nach einer Trocknungszeit von ca. 20 bis 30 Minuten ging nun daran, dem Kerzenständer etwas Farbe zu geben. Mit Holzbeize, in unserem Beispiel ist es der Farbton  >Nussbaum<, und einem Pinsel erhielt der Kerzenständer nun einen warmen Farbton.
Beize sollte man immer sparsam auftragen und vorher an einem Probeh
olzstück ausprobieren, ob einem der Farbton auf dem ausgewählten Holz auch gefällt. Durch wiederholtes auftragen kann man die Intensität des Farbtones verstärken.
Sobald die Beize getrocknet ist, mit etwas Schleifpapier (mindestens 240iger Körnung) den Kerzenständer mit wenig Druck noch einmal schleifen. Ab und an mit dem Finger über das Holz streichen und mam spürt sofort, wo noch etwas geschliffen werden muss.

Nachdem die Schleifarbeiten abgeschlossen sind geht es daran, das zuvor ausgesägte Motiv in den Innenring zu bringen und zu leimen.

Zu guter letzt noch eine Schicht Klarlack über das Holz und weg gestellt zum Trocknen - fertig ist ein Kerzenständer der individueller nicht sein kann.

Abschließend noch eine Anmerkung zum Holzring.
Wir haben zuvor mit Buchen- und Fichtenholz experimentiert und stellten dabei fest, dass der ausgesägte Ring mit einer Wandstärke von 7 mm nicht die Stabilität erhält, wie es mit der Multiplexplatte möglich ist.
Da die Wenigsten eine solch starke Platte in seiner Werkstatt hat, der sollte einfach 3 Birken- oder Buchensperrholzplatten von jeweils 8 mm Stärke unter Druck verleimen. So bekommt man auch eine ordentliche Tiefe für den Ring.
Alternativ zum Forstner-Bohrer wird der Innenbereich des Ringes mit der Dekupiersäge ausgesägt. Für den einmaligen Gebrauch wäre deren Anschaffung dann doch nicht das geeingete Werkzeug.

Wir wünschen viel Spass beim Ausprobieren dieser Bauanleitung und wer möchte, der schicke uns einfach einige Bilder seiner Arbeit. Die wir hier auf unserem Blog gerne veröffentlichen würden.