Was das Leben doch manchmal für außergewöhnliche
Geschichten schreibt.
Am 10. August 2014 berichtete die Berliner Zeitung über
unser kleinstes Sägewerk.
Es dauerte auch nicht lang und unser Telefon stand nicht
mehr still.
Unter den reichlichen Anrufern befand sich auch eine Frau
mit einer außergewöhnlichen Geschichte.
Nun – nach so vielen Jahren verbannt sich darin viele
Erinnerungen, die ein wenig „aufgemöbelt“ werden sollten.
Noch am gleichen Tag des Anrufes machte sich diese Frau
mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf aus Berlin zu uns zu kommen.
Man muss wissen, dass wir mit dem Auto nur 45 Minuten brauchen,
um bis zum Alexanderplatz zu kommen. ABER – wer da glaubt – das geht auch mit
den Öffentlichen, der lebt im Fantasialand. Geschlagene 3(!!!)Stunden braucht
die gute Frau, um zu uns zu kommen.
Wie groß musste ihr Verlangen sein, das mit der Hoffnung
verknüpft ist, diesen Spiegel reparieren zu lassen.
Leider ist es so, dass manche Schäden unwiderruflich nicht
zu reparieren/restaurieren sind.
Nach einigen Überlegungen kamen wir dann doch zu einer
Lösung.
Ein neuer Spiegel sollte auf der Grundlage des alten,
defekten Spiegel entstehen und der Alter so weit hergerichtet werden, dass er
noch Verwendung findet.
Vielleicht als ein Bilderrahmen.
Dieser Tage war es nun so weit.
Die gute Frau nahm den gleichen Weg, um ihren Spiegel ab
zu holen.
Gegen 12.00Uhr war sie aufgebrochen und dann, kurz vor
16.00 Uhr stand sie am Eingang zu unserer Werkstatt.
Die Spannung stieg, weil keiner wusste – ist es so
geworden, wie ich es in Auftrag
gegeben habe – ist alles so umgesetzt worden,
wie es die Kundin wollte. Dann war es soweit – für einen Augenblick herrschte
Stille – der Fall einer Nadel wäre sicherlich zu hören gewesen. Dann ein kurzer
Aufschrei, eine Umarmung, dass einem die Luft weg blieb und die Veränderungen
am alten Spiegel gefielen ihr so gut, dass sie bereits Verwendung für den
„alten/neuen“ Spiegel hatte.
Ja – und dann war da ja noch die überarbeitete Version.
Da macht sich vor Freude ein bissel Piepie in den Augen
breit…dieser Spiegel bekommt einen ganz
besonderen Platz in meinem zu Hause…das war das Resümee zu dieser Arbeit….
Übrigens…bei so alten Motiven besteht natürlich immer die
Frage, wer war der Designer dieses guten Stückes? Wo kam es her und wer hat es
geschaffen?
In unserem Besitz befinden sich unzählige alte
Motive/Vorlagen/Kataloge.
In einem dieser Kataloge fanden wir dann ein sehr
ähnliches Motive vor. Der Katalog stammte von der Firma Brendel aus München.
Dieses Unternehmen bot bis etwa zum 1. WK vorlagen für Laubsäge-, Intarsien und
Schnitzarbeiten an.
Interessant ist, dass das gute Stück aus Schlesien hier in
den Barnim gelangte und wir mit einigen kleinen Veränderungen bzw. Neuerungen
wieder einmal jemanden FREUDE verschenken konnten….
In diesem Sinne allen Leser(innen)n eine schöne Zeit…..
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Danke für den Eintrag