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Sonntag, 7. Dezember 2014

Eine Holz Eisenbahn zum Nikolaus...oder...wie bau ich mir eine...


Inspiriert von einem Auftrag aus der Nachbarschaft, wo wir eine Eisenbahn zu Dekorationszecken herstellten, wollten wir unserer Tochter und ihrem Freund eine ganz besondere Freude machen.

Bei der für die Nachbarschaft hergestellten Holz-Eisenbahn handelt es sich um eine ca. 35 x15x20 cm große Lok mit seinen dazugehörigen Wagons unterschiedlicher Ausführungen. Hier wurden alle Teile selbst gefertigt und zusammen gebaut.

Es gibt hier weder Nägel noch Schrauben, die die Holzteile miteinander verbinden, d.h. Metall insgesamt wird man hier nicht finden.

Wir hätten gerne noch mehr von diesen Wagons gebaut. Aber nach gut 140 cm Länge wurden wir gebeten keine weiteren mehr her zu stellen.

 
Aus dieser Idee war ein Projekt entstanden, das zum Nachbauen anregt und in seiner Schwierigkeit für einen geübten Hobbybastler keine größeren Anstrengungen bedeuten wird. Vorausgesetzt in seiner/ihrer Werkstatt sind die erforderlichen Arbeitsutensilien vorhanden, um nicht daran frustriert zu scheitern.

Für die Herstellung der Lok und 4 Wagen sollte man 3 bis 4 Arbeitsstunden einplanen. Vorausgesetzt man hat bereits einige Erfahrungen mit dem Verbauen von Holz.

Beim Bau der Eisenbahn und den Wagen hatten wir uns an vorhandene Holzreste gehalten, die es zu verarbeiten galt. Da wir in ausreichender Menge 5 mm Birkensperrholz zur Verfügung hatten, war somit das Grundmaterial auserkoren.

Aus der Erfahrung mit unserer ersten Eisenbahn wussten wir, dass so ein Teil schnell an Länge gewinnen kann. Da unsere Bahn „nur“ zu Dekorationszwecken benutzt werden soll, beschränkten wir uns auf eine Länge von 10 cm pro Wagen.

So ergab sich daraus unser erstes Maß für die Bodenplatte: 10 x 4 cm.

Die Enden der Bodenplatte verjüngten wir. Dort kam in einem Abstand von 5mm zur Kante ein 4mm Loch, in welches ein Rundstab für die Wagenverbindungen eingeleimt wurde.

Damit die Räder auch funktionsfähig sind, also sich auch drehen lassen, hatten wir aus Fichtenholz (man kann auch anderes Holz verwenden) kleine 4 cm lange und 12x12mm breite Hölzer gesägt, in deren Zentrum mit einem 5mm Holzbohrer dieses Holz in seiner Länge durchbohrt wurde. Dieses Loch sollte ein 4mm Rundholz als Achse für die Räder aufnehmen.

Wir wählten dann Räder in einem dm von 20mm. Hiervon hatten wir mal eine sehr große Menge fehl gekauft. Nun erfüllten sie doch noch ihre Funktion.

Das Rundholz nun im Vierkant und mit den Rädern verbunden wird von unten an die geschliffene Bodenplatte mit Holzleim angeleimt. Für einen dauerhaften Halt ist es von Vorteil, wenn beide Teile mit etwas Druck (z.B. mit einer Zwinge verbunden werden.

Je nach Art des Holzleimes ist eine Trocknungszeit von 15 bis 30 min. ein zu planen.

In dieser Zeit wurden die Seitenteile der Wagons auf dem Holz aufgezeichnet.

Damit an den Seitenwänden die Stirnseiten des Anhängers nicht zu sehen sind, wählten wir das Maß 8cm Länge und 4 cm Höhe.

Warum nun 8cm?

Der Wagen hat eine Gesamtlänge von 10cm. An beiden Seiten verjüngt sich die Stirnseite der Bodenplatte. Diese Verjüngung beginnt jeweils 1cm von der Kante entfernt.

Die Fenster des Wagens sind ebenfalls sehr einfach gehalten und wurden mit Hilfe einer Lochschablone (Alternativ geht’s auch mit einem Zirkel) auf gezeichnet.

Zuerst wurde die Mitte markiert und von dort auch erneut die Mitte der geteilten Fläche. Für den unteren Bogen wählten wir einen dm von 12mm. In der Verlängerung den Halbkreis bis zur Kante mit einer Linie verlängert und die Fenster waren aufgemalt.

Die Stirnseiten des Wagen ausgemessen: 3x4 cm.

Nun hieß es nur noch alle vorgezeichneten Holzstücke aus zu sägen und zu schleifen.

Für das Dach wurde eine Platte 5x10 cm ausgesägt und in deren Zentrum ein Loch (hier 21mm) für die Aufnahme einer Kerzentülle aus Blech ausgesägt.

Alle Teile ausgesägt und fertig für das weitere Zusammenbauen, ging es daran, die Teile mit Holzleim zu verbinden.

Auch hier ist es von Vorteil, wenn die Teile mit einem dauerhaften Druck (z.B. Klemme) miteinander verbunden werden.

Während des Trocknens der Seitenteile hatten wir uns daran gemacht, nicht nur Wagons sondern auch Güterwagen her zu stellen. Da wir noch eine größere Menge an 6mm Rundstäben hatten, war schnell klar, welche Art von Wagen gebaut wird. Hierzu bohrten wir in eine bereits ausgesägte Bodenplatte in einem Abstand von 8mm auf beiden Seiten 3 Löcher. In diese wurden 4mm Rundhölzer verleimt. Nach einer Trocknungszeit wurden dann die 6mm Rundstäbe auf diesem Wagen dauerhaft mit dem Wagen verleimt.

Aus übrig gebliebene Resten bauten wir zu guter letzt noch einen offenen Wagen.

In dieser Zeit hatten die Seitenteile der Wagen genügend Zeit zum Trocknen des Holzleimes.

Kleinere Unebenheiten wurden mit einem Schleifteller (andere Schleifgeräte gehen dafür auch) weg geschliffen und die Seitenteile mit der Bodenplatte verleimt.

Nach einer erneuten Trocknungszeit wurde das Dach aufgeleimt.

Nun standen insgesamt 7 Wagen vor uns und das Wichtigste fehlte noch – die Eisenbahn selbst.

Für den Kessel wählten wir einen Besenstiel von 3cm
Durchmesser, den wir auf eine Länge von 4cm kürzten. Davon wurde ein Drittel in seiner Länge abgesägt und mit einem Schleifgerät begradigt. Für die Schornsteine wurde ein Rundstab benutzt. Als besonderes Highlight befand sich unter den gekauften Holzkleinteilen dieses unförmige Holzgebilde, was genau das Richtige für einen zweiten Schornstein darstellte.

Auf die Herstellung des Führerhauses möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen. Die Bilder hierzu sprechen sicherlich für sich.


Pünktlich am Nikolaus kam dann auch unser Päckchen bei den beiden an.

Nun hat es bereits einen ganz besonderen Platz gefunden.

Für jeden, der sich nun anschickt diese Bahn nachbauen zu wollen, dem können wir nur viel, viel Spaß wünschen und gutes gelingen…für all diejenigen, die es nicht können und doch so eine Bahn haben möchten, die schreiben mich einfach an….


…in diesem Sinne wünschen wir allen eine besinnliche…kreative…und…frohe Vorweihnachtszeit….

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