Heute
möchte ich Euch einige Empfehlungen für die Herstellung von Holzschalen geben.
Einige
Anmerkungen vorweg.
Ich
werde auf die Angabe von Maßangaben verzichten, da jeder für sich selbst
entscheidet, für welchen Zweck er/sie eine solche Schale herbestellen möchte.
Nur so viel – meine Schalen sind recht klein gehalten und die einzelnen Teile
haben Größen von ca. 7 x 5cm.
Die
beiden hier abgebildeten Seitenteile waren Grundlage für die Herstellung
unterschiedliche Formen von Schalen. Ich habe mich für vier-, fünf- und
sechseckige Schalen entscheiden.
Zur
Verarbeitung kamen Birkensperrhölzer in den Stärken 3 und 4 Millimeter für die
Seitenteile sowie 5 und 6 Millimeter Stärke für den Boden zur Anwendung.
Das
sind in unserer Werkstatt die üblichen Holzarten und –stärken, die wie
verwenden. Das war von uns so gewollt, um unsere Vorhanden Reste optimal
verwerten. Und – wir kamen damit Wünschen meiner Kunden nach, die wiederholt
nach kleineren Schalen/Ablagen nachgefragt haben.
Bevor
ich nun zum Bauablauf komme vielleicht noch eine Anmerkung zum Erstellen einer
solchen Seitenwand.
Um
der Schale die Form einer aufgehenden Blüte zu vermitteln, sollte die
seitlichen Abschlüsse nach unten hin eine Verjüngung erfahren. Das Innenteil
lässt sich je nach Fantasie mit unterschiedlichen Formen darstellen. Uns war es
in den hier gewählten Beispielen wichtig einfache Strukturen dar zu stellen.
Die
fertige Zeichnung, entweder am PC oder auf Papier gezeichnet, wird dann so oft
vervielfältigt, wie es gewünschte Seitenwände benötigt werden.
Diese
Vorlagen werden dann entweder mit Kohlepapier auf das Holz aufgezeichnet. Oder
– mit Sprühkleber auf die Platte geklebt.
Letztlich
wollen wir zeigen, was für unterschiedliche Endprodukte zu Tage treten, wenn
man nur kleinste Veränderungen vor nimmt.
Dabei aber das Grundmotiv nicht verloren geht.
Wie
sagt ein Sprichwort…kleine Ursache …große Wirkung…
Doch
nun zum Ablauf.
Zuerst
werden für eine Schale vier, fünf oder sechs Seitenteile ausgesägt und im
Anschluss beidseitig geschliffen.
Um
alle Seitenteile miteinander zu verbinden haben wir auf Leisten (in der Regel
aus Buche) mit vorgefertigten Nuten zurück gegriffen, die es im Handel (oder
auch bei uns) zu kaufen gibt. Sie gibt es für vier-, sechs- oder achteckige
Seitenteile. Die Nuten haben eine Stärke von 3 oder 4 mm Breite. Sie
verschaffen der Schale eine gute Stabilität und es sind in der Regel während
der Trocknungsphase keine weiteren Hilfsmittel notwendig.
Diese
werde entsprechend der Seitenlänge der Seitenwand zu Recht gesägt.
Bei
einer Schale mit 4 Seitenwänden ist der Zusammenbau recht einfach und Bedarf
keiner all zu großer Sorgfalt bzw. eingehenden Anleitung. Je nach
Trocknungszeit des verwendeten Leimes wird nächster Schritt der Boden der
Schale ausgesägt. Die Größe richtet sich nach den Abmaßen des unteren Teils
meiner gewählten Schalengröße. Hier kommen etwa 6 bis 12 Millimeter dazu.
Dieses kleines „Zubrot“ dient in erster Linie der Optik. Wer es möchte, der
stellt die Schale auf eine Platte und zeichnet die Umrandung des Bodens ab und
sägt es anschließend aus.
Hier
sollte man jedoch zuvor den unteren Teil plan schleifen. Das macht sich am
besten mit einer elektrischen (stationären) Schleifmaschine. Naja – ich meine
das Schleifen ist unumgänglich für den späteren Verbund mit der Bodenplatte.
Wenn
hier das Thema Schleifen Erwähnung findet, so möchte ich nicht vergessen darauf
hin zu weisen, dass man je nach Geschmack die Kanten der Leisten abrunden kann.
Das habe ich bei der einen oder anderen Schale so gemacht, was erneut eine
kleine optische Veränderung mit sich bringt. Auch sollte man, wenn man
Kleinkinder im Haushalt hat, daran denken, dass sämtliche Kanten gerochen
werden. Sie sind in Kinderhänden ein scharfer Gegenstand und können zu
Schnittverletzungen führen.
Zum
Abschluss habe ich halbrunde Kugeln als Füße auf die Bodenplatte geleimt.
Alternativ
kann man die Füße auch in anderen Formen herstellen und letztlich auf leimen.
Das
ist sicherlich auch immer eine Frage des Geschmackes.
Die
Abläufe bei einer sechseckigen Schale sind fast identisch.
Nachdem
alle Seitenteile mit den Leisten verleimt sind, wird die Bodenplatte ausgesägt.
Manch
eine tut sich dabei schwer, wie ein sechseckiger Boden entstehen soll.
Darum hier eine kleine Anleitung.

Zuerst
ermittelt man an Hand der verleimten Seitenwände den größten Durchmesser der
Schale. Dazu werden ca. 6 bis 12 mm hinzu addiert. Nun wird mit einem Zirkel
auf die Holzplatte, die später die Bodenplatte der Schale werden soll, einen
Kreis gezeichnet. Als Nächstes werden auf der Kreislinie mit dem Zirkel, deren
Durchmesser nicht verändert wird, sechs gleiche Abstände markiert.
Dazu wird
zunächst links und rechts von der Nadel eine Markierung auf der Linie
gezeichnet. Dann wird die Nadel in diese Markierung gestochen und erneute Markierungen
angezeichnet. Das wird so oft wiederholt, bis alle sechs Markierungen angezeichnet
sind.

Als
letzter Schritt werden diese Markierungen mit einer Linie verbunden. Das
Sechseck ist fertig gezeichnet. Nur noch aussägen, schleifen und der Boden ist
fertig für die Zusammenführung und das Verleimen mit den Seitenteilen. Auch
hier habe ich Füße aus halbrunden Kugeln aus gewählt.
Um
die Optik der Seitenwände zu verändern und somit auch der Schale ein anderes
Aussehen zu verschaffen, habe ich eines der hier ausgewählten Motive aus 2mm
Birkensperrholz ausgesägt. Dann wurde wiederum aus 2 mm Birkensperrholz mit den
äußeren Abmaßen des zuvor ausgesägten Teiles eine Patte ausgesägt. Diese wurde
nach dem Schleifen mit eine Beize (hier: Farbnuance: Nussbaum) behandelt. Dann
wurden beide Teile miteinander verleimt. Das habe ich mehrfach wiederholt und
somit die Grundlage für eine fünfeckige Schale geschaffen.
Dann
habe ich eine Variante gewählt, damit man in dieser Schale auch kleinere
Gegenstände lagern kann, dass die Seitenwände geschlossen sind.
Nach
dem Aussägen der Seitenteile wurde mit einer Metallunterlegscheibe die Hintergrundwand
gezeichnet. Dazu wird die ausgesägte Seitenwand auf eine Platte gelegt und mit
einem Bleistift im Zentrum der Unterlegscheibe an der äußeren Kante der
Seitenwand entlang gezeichnet. Die Unterlegscheibe dient mir dazu, einen
gleichmäßigen Abstand zu erlangen. Je nach Anzahl der Seitenwände wiederholt
sich diese Prozedur.

Wie
man auf diesem Foto sehen kann, habe ich seitlich eine Verbreiterung
nachträglich angezeichnet. Dabei handelt es sich um die Breite bzw. Tiefe, wie
die Seitenwand in der Nut der Leiste verschwindet. Das verändert die Optik der
Schale dann ein wenig.
Sind
die Arbeiten abgeschlossen, werden die Seitenteile mit den ausgesägten
Ornamenten und der Hintergrundplatte mit etwas Druck (einem schweren Gegenstand
oder einer Zwinge) mit einander verleimt.
Abschließend
werden, wie schon mehrfach beschrieben, alle Teile mit einander verleimt, geschliffen
und die Bodenplatte verleimt.
An
dieser Stelle vielleicht noch eine Anmerkung.
Ich
habe mich, bis auf eine Variante, mit Farben zurück gehalten. Diese verschaffen
der Schale natürlich noch das individuelle Aussehen. Hier möchte ich mich auch
zurück halten, was es da alles an Ideen und Empfehlungen zu sagen wäre.
Letztlich ist das eine Geschmacksfrage, die nur jeder für sich selbst
beantworten kann.
Wa
es so an Möglichkeiten gibt, möchte ich mit einer kleinen Bildergalerie, ohne
eine Anmerkung/Kommentierung, in einem nächsten Beitrag zeigen.
Ich
wünsche Euch mit meiner Anleitung viel Spaß beim eigenen kreativen Gestalten
…UND…ich würde mich freuen das eine oder andere Foto von Euren Arbeiten zu
bekommen.
Dieses
Bild würde ich gerne dann hier in meinem Blog veröffentlichen.